Hier fasse ich einen sehr interessante Episode von Stephan Livera’s Podcast SPL606 zusammen (Stephan Livera SLP606, in Englisch). Stephan interviewt Dr. Jeff Ross, den Gründer und Managing Director des Hedge-Funds Vailshire Capital Management. Zuvor war Jeff Arzt (kurz Bio).
Jeff ist der Ansicht, dass der Bitcoinpreis (in USD) in den nächsten Jahren der im Mark vorhandenen Liquidität folgt. Die Liquidität hängt massgebend von den Leitzinsen, aber auch von direkten Regierungsausgaben ab.
Die nun seit längerer Zeit anhaltende Seitwärtsbewegung wird langsam in einen Bullen-Run übergehen. Die Liquidität wird seines Erachtens im vierten Quartal 2025 einen Höhepunkt erreichen (Thanksgiving 2025). Danach ist mit einer deutlichen Kontraktion und einer damit einhergehenden Preiskorrektur zu rechnen.
Die Effekte der Liquiditäts-Ausweitung sind nicht linear und führen daher zu Übertreibungen: das billige Geld erhöht die Asset-Preise, die Investoren fühlen sich aufgrund der Papiergewinne reich und erhöhen dadurch ihr Leverage (Verwendung von geliehenem Geld). Das billige Geld führt zu leichtsinnigen Übertreibungen, was die Blase wieder schrumpfen lässt (ähnlich 2008).
Das Hauptproblem liegt seines Erachtens nicht bei den Zentralbanken, sondern den Regierungen, welche ungebremst Schulden machen. Die USA kennt de facto keine Schuldenobergrenze mehr. Das FED ist nicht mehr «lender of last resort» sondern «treasury buyers of last resort». Die USA exportieren mittlerweile vor allem Staatsanleihen und damit finanziert die ganze Welt das Amerikanische Militär.
Im Unterschied zum letzten Zyklus (2021) sind die Zinsen heute höher. Hat damals jeder noch so dumme Businessplan Geld gefunden, wird heute mehr erwartet und weniger finanziert.
Im Unterschied zu Leuten, die den unmittelbaren Kollaps voraussagen ist Jeff der Ansicht, dass Spielchen[AdR] mit der Ausweitung der Staatsschulden und des Budgetdefizits u.U. noch Jahrzehnte weitergehen könnte, sofern es nicht zu einem dritten Weltkrieg kommt.