Bitcoin Aufbewahren

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Es gibt Aspekte aus mindestens vier verschiedenen Kategorien zu beachten, wenn man seine persönliche Aufbewahrungs-Strategie festlegt:

  • Technische Aspekte. Wir haben in unseren Treffen schon gesehen, dass Bitcoin in verschiedenen Protokollen und mittels verschiedener Methoden aufbewahrt werden können. Es wird also nicht eine einzige Methode sein, sondern ein persönlicher Mix, der den Ansprüchen an Verfügbarkeit und Verwendungszweck entspricht.
  • Zuverlässigkeit im Umgang mit Passworten und digitalen Daten. Jemand, der mindestens einmal wöchentlich auf die «Passwort vergessen» Funktion zurückgreift, muss anders vorgehen als jemand der in solchen Sachen sattelfest ist.
  • Grösse der Vermögens und/oder öffentliche Bekanntheit. Wenn man damit rechnen muss irgendwann einmal auf die Liste der Angriffsziele von Verbrecherbanden zu geraten, dann muss die Sicherheitsstufe entsprechend erhöht werden. Jameson Lopp dokumentiert seit Jahren alle Raubüberfälle im Zusammenhang mit Bitcoin (zum Artikel, zur aktuellen Liste).
  • Zugriff im Hinblick auf einen plötzlichen Ausfall. Speicherort und Zugriffsberechtigungen müssen so dokumentiert sein, dass die Nachkommen im Todesfall auf die Bitcoin zugreifen können. Die Auswahl der Speicher-Methoden ist eine Gratwanderung zwischen Einfachheit und Sicherheit.

Sicherung und Verwaltung in eigener Regie

Die höchste Unabhängigkeit erhalte ich, wenn ich meine Bitcoin selber verwalte. Mit dieser Methode kann ich Bitcoin verschicken, wann ich will und wem ich will, ohne allfällige Auflagen Dritter erfüllen zu müssen. Diese Unabhängigkeit hat den Preis der Eigenverantwortung für die technische Abwicklung und die Organisation der Erbfolge sowie einem erhöhten Risiko, Ziel eines Raubüberfalles zu werden.

Es besteht die Möglichkeit, die Bitcoin zwar selber mit Hilfe von sog. Hardware Wallets zu verwalten, diese jedoch in einem Banksafe zu sichern. Dadurch spart man Kosten, erhält sich die Unabhängigkeit der Transaktionen, riskiert aber möglicherweise den Zugang zu den eigenen Bitcoins teilweise oder ganz zu verlieren. Letzteres Risiko kann durch die Ablage der Backup-Worte in einem Safe einer anderen Institution (und evtl. sogar einer anderen Jurisdiktion) reduziert werden.

Verwaltung durch Depotbanken

Alternativ können die Bitcoin bei einer Depotbank gespeichert werden. Neben spezialisierten Firmen wie der Bitcoin Suisse bieten auch immer mehr klassische Geschäftsbanken diesen Dienst an. Der Zugriff und die Verwaltung der Bitcoin unterliegt bei dieser Methode den gleichen Einschränkungen und geniesst die gleichen Vorteilen wie z.B. die Guthaben in CHF.

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